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Wie die Göttin der Eintracht Zwietracht säte

Göttin der Eintracht

Vorwort und Nachtrag von Michael Schnitzenbaumer

Harmonia, die griechische Göttin der Eintracht, ist ein Sinnbild für Verständnis, Toleranz und das Schöne. Sie verkörpert den Ausgleich der Gegensätze. 

Göttin Harmonia ist Fiktion - nur Teil der griechischen Mythologie. -  Wirklich? Manchmal möchte man glauben, dass die Sagen der alten Zeit in unsere moderne, von Aufklärung geprägte Epoche hinein branden, und deren Figuren zum Leben erwachen. Denn das Leben der harmonischen Göttin war ein Unglückliches. Die Geschenke, die ihr zur Hochzeit übergeben wurden, brachten Zwietracht und Verderben.

 

Aber was hat das mit dem nüchternen Versicherungs-Alltag der Harmonia e.K. zu tun?

Wir wählten ‚Harmonia‘ als veranschaulichendes Symbol für unsere Philosophie, die mehr ist als nur ein gut gemeinter Firmen-Leitsatz. Eintracht und Verständigung spiegelt sich auch in unserer Lebenseinstellung wider.

Neun Jahre zierte unsere Grafik, die die Göttin symbolisiert, unsere Homepage-Startseite, ohne eine offensichtliche Missbilligung auszulösen. Aber die Zeiten ändern sich.  Im Februar 2020 gingen innerhalb eines kurzen Zeitraums eine Anzahl Beschwerden ein, die die Darstellung der Göttin betrafen. Bzw. betrafen die Beschwerden vor allem das, was wir nicht darstellten: Kleidung.

Selbstverständlich muss konstruktive Kritik erlaubt sein. Es gibt Menschen, die Schlange stehen um, Michelangelos David zu bestaunen, oder Sandro Botticellis Geburt der Venus.

Natürlich möchten wir den Gehalt unserer Harmonia nicht mit solchen Meisterwerken gleichsetzen, sondern lediglich bekannte Beispiele nennen, bei denen sich hoffentlich niemand über deren Darbietung beschwert.

Es gibt Leute, die von der Darstellung unbekleideter Menschen nicht sonderlich beglückt sind, und das ist völlig in Ordnung. Leider wird aufgrund dieser Ansicht das Gesamtwerk gerne missinterpretiert.

Zudem hat in der Gesellschaft eine Sensibilisierung für Werbebotschaften stattgefunden. Grundsätzlich ist das begrüßenswert! Eine Frau ist kein „lecker Steak“, das auf den Grill gehört, und ein Mann ist kein unbeholfener Trottel, der in der Vaterrolle komplett versagt.

Werbung sollte nicht dem Zweck dienen, bestimmte Gruppierungen zu erniedrigen, um andere Gruppierung zu erhöhen. Wir finden das weder witzig, noch satirisch, noch originell.

Von unseren Kritikern wurde uns die Erniedrigung der Frauen (Sexismus) vorgeworfen. Unseres Erachtens sind bei diesen Menschen Gefühle leider tief verletzt worden. Daher ist es uns wichtig, hier Aufklärung zu schaffen, indem wir die Hintergründe unserer Grafik, unseres Namens und unseres Mottos näher erläutern. Ganz im Sinne der Göttin der Eintracht.

Denn: Nicht jedes Motiv mit unbekleideten Menschen ist automatisch als diskriminierend oder sexistisch zu verstehen. Bei der Erstellung aber auch bei der Beurteilung dieser Motive obliegt uns allen die Verantwortung realistische Maßstäbe anzulegen, die dem Geiste einer freien und toleranten Gesellschaft entspricht.

 

Manfred Kronstaller, Inhaber der Harmonia, hat dazu eine Stellungnahme verfasst, die wir hier veröffentlichen wollen. Diese Stellungnahme ging u.a. direkt an die Protest- und Bildungsorganisation gegen Sexismus und Homophobie Pinkstinks:

Wir erhielten von Ihnen in den vergangenen 4 Tagen jeweils eine Beschwerde da unsere Darstellung der Harmonia als sexistisch empfunden wird.

Pinkstinks habe ich in den o.g. Verteiler zusätzlich cc mit aufgenommen um meine/unsere Aufgeschlossenheit diesem Thema gegenüber ohne Wenn und Aber zu bekunden.

Bereits 9 Jahre ziert nun unsere Grafik der Harmonia unseren Internetauftritt und wir erhielten sehr viel Zuspruch. Eigentlich erhielten wir sogar ausschließlich Zuspruch!! Bis jetzt…

Jetzt, plötzlich, erreichten uns die ersten drei Nachrichten innerhalb von nur 70 Minuten; deshalb lösten sie bei uns (plural und geschlechtsunabhängig!) neben Achselzucken auch den starken Eindruck einer Absprache, innerhalb einer speziellen Interessengemeinschaft oder Community aus.

Ich nutze diese Gelegenheit nun also, um meine bereits justierte und immer wieder feinjustierte Wahrnehmung zum Thema Sexismus, Gleichberechtigung, Anima, Animus und die Rollen der Geschlechter im kosmischen Gleichgewicht, zu artikulieren. 1

Harmonia ist in der griechischen Mythologie die Göttin der Eintracht. Als Tochter der Aphrodite und des Ares wird sie meist tatsächlich nackt und mit Schlangen dargestellt (da sie sich ja später aufgrund einer Bestrafung auch in eine solche verwandeln würde) 2

Auch in der Vorstellung der antiken Griechen waren alle Götter die auf dem Olymp hausten, unbekleidet.

Ihnen zu Ehren wurden die ersten olympischen Spiele nackt ausgetragen, wenngleich es damals Frauen nur in den Zuschauerrängen gab.

Jedenfalls spreche ich hier von Zeiten und Kulturen in denen die Balance zwischen Körper und Geist ausgeglichen, und die Einstellung zur Sexualität noch eine natürliche, gesunde war.

 

Eintracht, der Ausgleich von Gegensätzen, also Harmonie (14 in der Kabbala) ist eine typisch weibliche Eigenschaft (Mond, 18).

Genau wie Einfühlvermögen, Intuition, Empathie oder Angst. 3

Vorsicht, wir sprechen hier nicht von typischen Eigenschaften von Männern oder Frauen, sondern wieder nur von Polen eines Ganzen, hier im Beispiel auf der Seite der Weiblichkeit. 4

Also von Qualitäten.

 

Dementsprechend kann Harmonia mit Ihrer Eigenschaft als Ausgleicher unbedingt nur eindeutig weiblich dargestellt werden. Esoterisch und symbolisch zwingend. Das wussten schon die alten Griechen (Pendant im alten Rom war Concordia, auch ein Mädchen).

Was wir mit unserer Grafik ausdrücken wollten war: Huldigung, Verschmelzung, Eins werden, Sinnlichkeit, Erfüllung, Frieden Harmonie und Hingabe. Vor allem Hingabe!

Das ewig Weibliche ist ein kosmisches Gesetz! Goethe hat diesen Umstand in der Lida bloß noch formuliert. Und Liszt vertont…

Es ziehet uns hinan…!

Das Weibliche ist das Bindeglied zwischen dem Menschlichen und dem Göttlichen. Repräsentiert durch den Mond.

 

michelangelo davidNun aber zurück auf die Erde:

Vorwurf: nackte Gestalt auf der Homepage = Zu wenig Respekt vor unserer 'Zielgruppe' ( Musiker- und Musikerrinnen )

Antwort:

Warum sollten wir in einer Instrumentenversicherung überhaupt irgendeine Zielgruppe ansprechen wollen?

Wir sind eine kleine Gruppe von Musikern die sich, zunächst aus Eigenbedarf, viel Mühe gegeben hat ein gutes Produkt anzubieten. Selbstverständlich kommt es für jeden infrage der Bedarf hat:

- Musiker (männlich/weiblich/divers)

- Instrumentenbauer (männlich/weiblich/divers)

- Ensembles oder Bands (männliche/weibliche/diverse Mitglieder)

- Orchester (mit Männern/Frauen/Diversen)

- Musikschulen (mit Jungen/Mädchen und solchen die das in Zukunft womöglich noch ändern wollen werden)

- Händler (männlich/weiblich/divers) 5

 

 

 

Vorwurf: Der Formulierung 'von MusiKERN für MusiKER' ist zu entnehmen, dass MusikerINNEN nicht zur Zielgruppe gehören

Antwort:

Eine künstliche Wortkreation wie "der* die Musiker* in" halte ich persönlich für eine Verschandelung der schönen deutschen Sprache, weshalb ich mich persönlich nicht so ausdrücken möchte.

In meinem Privatleben umgebe ich mich am liebsten mit offenen Menschen und 'Menschinnen' (Wortspiel beabsichtigt), die aufgrund Ihres gesunden Menschenverstands auch über den Tellerrand blicken, und Sinn für Humor, Schönheit, Wahrheit und das Wesentliche haben. 6

Die Vorstellung, dass ein Geschlecht dem anderen von Natur aus überlegen sein könnte, ist mir völlig fremd und zuwider. Auf einzelne Individuen mag das allerdings, wenn auch geschlechtsunabhängig, absolut zutreffen.

 

Vorwurf: Das Foto mit einer nackten, gephotoshoppten (ausgehungerten) Blondine ist unseriös, billig und sexistisch

Antwort:

Die Grafik unserer Harmonia drückt keine Diskriminierung aus. Höchstens durch mutwillige Fehlinterpretation oder Prinzipienreiterei.

Es handelt sich hier übrigens um kein Foto. Auch war es nie eine Frau die man durch den Photoshop hätte jagen können. Das Bild ist von Grund auf gerendert. 100% fiktiv. Vielleicht kann man sich vorstellen wieviel Arbeit das ist? Viele, viele Tage. Das machen sicher nur detailverliebte Idealisten wie wir.

Deshalb ist diese Darstellung auch keine Frage einer Zielgruppe, sondern eine von Authentizität. Unserer Authentizität.

Wir identifizieren uns genau mit dem, was diese Darstellung der Harmonia symbolisch ausdrückt (siehe oben). Wer uns deshalb verurteilt darf uns gerne meiden.

 

Drücken alle Kunstwerke in denen eventuell mal ein Nippel oder Penis zu sehen sind, Respektlosigkeit gegenüber irgendjemandem aus? Was ist dann mit der Venus von Orbino (Tizian). Wer wird durch dieses Gemälde respektlos behandelt? Oder von dem der nackten Maja (Francisco Goya). Ist der Ursprung der Welt (Gustave Courbet) sexistisch oder ist es Kunst? (Das „eindeutigste“ Gemälde das ich übrigens kenne).

Zu Ursprung der Welt verweisen wir hier gerne auch auf 2 interessante Artikel:

https://pronoever.com/2014/12/17/der-skandal-der-welt-ihr-ursprung-der-mensch/

https://dermuger.blogspot.com/2015/05/der-ursprung-der-welt.html

 

Die Liste ließe sich, wenn ich jetzt googlen würde, wohl endlos fortsetzen.

In einem meiner Räume hängen die beiden Fotografien They are coming (Helmut Newton). Mit hinreichend Bösartigkeit könnte man hier freilich Sexismus hineininterpretieren, denn auf der einen Seite sieht man Top-Models. Teuer gekleidet. Pikfein. Stolz, selbstbewusst und vor allem eines: unerreichbar.

Auf der anderen Seite kommt der Newton daher und sagt: Hey, dann stellt sie euch doch einfach mal nackt vor… Und dennoch, fotografiert im Jahre 1994, war das damals wie heute anerkannte Kunst. 

 

Zugegeben, die sexuelle Zensur ist ja nichts wirklich Neues. Papst Pius V hat in der sogenannten großen Kastration Mitte des 16. Jahrhunderts alle Penisse teils mehr als tausend Jahre alter Skulpturen abmeißeln lassen. Später wurden sie dann immer noch mit nachträglich hinzugefügten Feigenblättern überdeckt. Meißel und Zement fügten damals schon historischen Kunstwerken irreversible Schäden zu, die Kunstliebhaber heute noch verzweifeln lassen. Im Vatikan befindet sich, wenn man Gerüchten glauben darf, eine große Truhe mit abgehackten Marmorpimmeln…

Pius war ja aber, schon von Berufs wegen, professioneller Sexualpessimist – ich hätte ihn weder heiliggesprochen, noch hat er für sein restliches Tun in seiner Epoche meine Absolution.

Aber wozu heute noch in solche Stiefel treten?

Hier und jetzt verachte ich Sexismus und schätze durchaus die Ideale von PinkStinks. Wende mich aber genauso energisch gegen moderne, selbsternannte, übereifrige Sittenrichter.


Das gleiche gilt für jeden einzelnen meiner Belegschaft (m/w). 7

Ich werde mich weder rechtfertigen noch weiter diskutieren als es über diese bereits umfangreiche Gedankenübung hinausgeht.

Wer mit mir diesbezüglich sprechen möchte, darf mich aber gerne anrufen.

 

Ich wünsche Ihnen und euch allen von Herzen alles Liebe, Weisheit und die Gnade der Götter und Göttinnen. Und ersatzweise eben auch so viel Genugtuung in eurem Kampf wie ihr für nötig haltet. 8

 

Schließen möchte ich mit einem Zitat, das zu Zeiten Pius des Fünften bereits 100 Jahre alt war:

Honi soit qui mal y pense

Euer Manfred von der Harmonia e.K.

 

 

 

Nachtrag: Bis heute hat Pinkstinks auf die Stellungnahme von Herrn Kronstaller nur geantwortet, dass seine E-Mail wahrscheinlich durch deren Spamfilter blockiert wurde. Sehr schade! Gerne hätte Herr Kronstaller seine Punkte noch einmal persönlich in einem konstruktiven Dialog dargelegt, anstatt von der Pinkstinks Website werbemelder.in in eine grammatikalisch falsch definierte Schublade gesteckt zu werden:

Sexistisch - Kategorie 4. Suggerierung von sexueller Verfügbarkeit. Richtig müsste es heißen: ‚Suggestion von…‘ oder ‚Suggerieren von…‘.

 

 

 Fußnoten

1. Spirituell sind männlich/weiblich zunächst nur Qualitäten die die Pole (nicht Gegensätze!) eines Ganzen bilden. Das eine würde es ohne das andere nicht geben. Gemeint ist nicht der biologische, sondern kosmische Sinn. So wie es keinen Schatten ohne Licht gäbe. Oder keine Vorderseite ohne Rückseite. Kein Jing ohne Yang

2. http://www.hellenicaworld.com/Greece/Mythology/de/Harmonia.html
https://artedea.net/harmonia-ausgleich-der-gegensatze/

3. Typisch „männliche“ Eigenschaften (Sonne bzw. die 19 in der Kabbala) wären Lebendigkeit, Strahlkraft, Vitalität oder auch Größenwahn und Kampfgeist

4. Natürlich vereinen alle Menschen sowohl weibliche als auch männliche Eigenschaften.
Weibliche Eigenschaften eines Mannes nennt man Anima – entsprechend versteht man unter Animus die Summe der männlichen Eigenschaften einer Frau.

5. Die Reihenfolge in den Klammern darf beliebig vertauscht werden.

6. Wäre es nicht sinnvoller sich beispielsweise für die Rettung bzw. Wiedereinführung des „ß“ in der Schweizer Rechtschreibung einzusetzen?

7. Die sarkastischsten Bemerkungen kamen intern ausgerechnet vom weiblichen Teil unserer Angestellten.

8. Ironischerweise ist Streitlust bei Frauen ein Animus, also eigentlich, spirituell eine typisch männliche Qualität die ihr da auslebt 😊

 

Bildquellen: © Michael Schnitzenbaumer 2022